In der Nacht von Samstag, 29. auf Sonntag, 30. April 2000 erreichte ein Hilfstransport der besonderen Art Österreich. 35 spanische Windhunde kamen nach einer 34stündigen Fahrt in einer Tierpension im burgenländischen Drassmarkt an. Bärbel Steinfellner, Mitarbeiterin des Tierhilfswerks Austria und Organisatorin des Rettungstransportes empfing die Hunde: „Die Hunde haben die Fahrt gut überstanden. Es war schön zu sehen, wie sich die Hunde freuten, als sie ausgeladen wurden“. Die Rettungsaktion war notwendig geworden, da die Hunde hätten getötet werden sollen.
Das Spanische Tierschutzgesetz schreibt vor, daß Hunde nach einer 14tägigen Aufbewahrungsfrist in einem staatlichen Auffanglager mit Gas getötet werden müssen. Durch die Zusammenarbeit spanischer und englischer Tierfreunde mit dem Tierhilfswerk Austria gelang es, die Hunde vor diesem grausamen Tod zu bewahren.
Profitgierige Hundeausbeuter
Spanische Windhunde (Greyhounds und Galgos) erfreuen sich in Spanien bei jenen Personen großer Beliebtheit, die versuchen, bei Hunderennen Profit zu machen. Von klein auf werden sie von ihren Besitzern zu Rennmaschinen hochtrainiert, deren einziger Lebenszweck darin besteht, möglichst viele Hunderennen zu gewinnen und so ihren Besitzern Geld und Ruhm zu bringen. Hunden, die nicht gewinnen, droht ein grausames Schicksal. Bärbel Steinfellner: „Die meisten Besitzer von Windhunden empfinden es als Schmach, wenn ihre Hunde nicht gewinnen. Um ihren angeblich verlorenen Stolz wieder herzustellen, bestrafen sie die Tiere auf besonders abscheuliche Weise. Die Hunde werden mit Stricken oder Drähten um den Hals an Bäumen aufgehängt und ersticken langsam. Manche Hunde werden irgendwo im Wald angebunden und zurückgelassen. Sie verhungern und verdursten. Und natürlich werden viele Greyhounds einfach ausgesetzt. Die meisten davon landen irgendwann in einem Auffanglager und werden nach zwei Wochen vergast“.
Plätze für Greyhounds gesucht
Die 35 geretteten Windhunde hatten Glück im Unglück. Sie wurden von spanischen Tierfreunden kurz vor der Tötung in ein privates Tierasyl gebracht, wo sie auf den Transport nach Österreich warteten. In der Tierpension Schandl in Draßmarkt bleiben sie jetzt solange untergebracht, bis sich tierfreundliche Menschen finden, die einem der Hunde ein neues Zuhause geben wollen. Bärbel Steinfellner: „Das Tierhilfswerk Austria sucht nun Plätze für die Hunde. Greyhounds sind tapfer, großzügig, zärtlich und sehr dankbar für Liebe, Zuneigung und gute Pflege. Diese 35 sind besonders sanft und anschmiegsam, weil sie bisher schon so viel Leiden ertragen mußten. Sie werden jedem Besitzer eine Freude sein“.
Für weitere Informationen: Bärbel Steinfellner: 0664/586 74 49