…. „darf ich Ihnen mitteilen, daß der Petitionsausschuß Ihre Eingabe geprüft und … für zulässig erklärt hat, da die in der Petition aufgeworfenen Fragen den Tätigkeitsbereich der Europäischen Union betreffen.” Das stand unter anderem in einem Fax des Europa-Parlamentes in Luxembourg vom 11. Jänner 2000, gerichtet an Helga Fleig als Proponentin der Aktion zum Schutz aller Hunderassen.
Worum ging und geht es? Vielleicht erinnern Sie sich – in der WUFF Ausgabe 3/99 brachten wir einen Aufruf zu einer Unterschriftenaktion einer Petition an das Europaparlament zum Schutze aller Hunderassen. Die beiden „Bitten” dieser Petition lauteten:
1. Wir bitten um eine Intervention des Europäischen Parlamentes, um zu gewährleisten, dass Hunderassen als nationales Kulturgut anerkannt werden, der Tierschutz in allen EU-Ländern als internationales Rechtsgut geschützt und respektiert wird.
2. Wir fordern eine schnelle Intervention des Europäischen Parlamentes bei den Europäischen Regierungen, um ein weiteres Töten von Hunden – nur wegen Ihrer Rassezugehörigkeit (z.B. Niederlande) – zu stoppen!
Hundebesitzer diskriminiert
Die Präsidentin des Europäischen Parlamentes, Nicole Fontaine, erhielt von Helga Fleig (Aktion zum Schutz aller Hunderassen) folgendes Schreiben, das wir auszugsweise wiedergeben: „In den einzelnen EU-Ländern leben heute hunderttausende von Hundebesitzern, die in ihrer Hundehaltung und persönlichen Freiheit durch nationale Gesetze massiv beeinflusst werden. Es handelt sich hierbei um so genannte „Kampfhunderassen”, wobei alle internationalen Wissenschafter – insbesondere Verhaltensforscher – übereinstimmen, dass die Gefährdung von Menschen durch Hunde in keiner Weise durch Verbot oder Einschränkung bestimmter Rassen beeinflusst werden kann. Ursache ist immer der Mensch – ungenügendes Wissen, fehlende Ausbildung – in manchen Fällen kriminelle Veranlagung. …. Bisher 56.000 Hundebesitzer bitten das EU-Parlament Sorge dafür zu tragen, dass derartige nationale Alleingänge gestoppt werden, es zu einer sachlich gerechten Lösung des Problems „gefährliche Hunde” im gesamten EU-Raum kommt. Die nationalen Alleingänge greifen massiv in die Persönlichkeitsrechte dieser Hundehalter ein, führen in allen betroffenen Ländern zu einer Überfüllung der Tierheime, sehr häufig sogar zur Tötung der betroffenen Tiere – entgegen den Tierschutzgesetzen der nationalen Länder …”
Nicht nur sog. „Kampfhunde“
Mittlerweile sind es bereits 47 (!) Hunderassen, die in Europa durch Verbote bedroht werden. Dabei handelt es sich schon lange nicht mehr nur um die sog. „Kampfhunderassen”, die in Wirklichkeit nur der Vorwand einer Lobby gegen Hunde ganz allgemein sind.
Der Aufruf zu einer Unterschriftenliste dieser Petition wurde von zahlreichen Tierschutzverbänden, Hundevereinen und Hundezeitungen in Deutschland unterstützt – in Österreich hat sich nur WUFF daran beteiligt. Es konnten insgesamt 57.976 Unterschriften gesammelt werden. Am 26. Oktober 1999 wurde die Petition mit einem Aktenwagen voll Unterschriftslisten in Strassbourg dem Petitionsausschuss übergeben (siehe Foto). Dieser Ausschuss befasst sich vornehmlich mit der Behandlung von Petitionen an die EU und bewertet ihre Bedeutung für die EU und insbesondere deren Zuständigkeit. Nach relativ kurzer Zeit hat der Ausschuss nun entschieden und am 11. 1. 2000 mitgeteilt, daß sich das Europaparlament für diese Petition sozusagen zuständig erklärt. Wer um die Fülle der Eingaben und die Größe des bürokratischen Apparates der EU weiß, kann die Bedeutung dieser Entscheidung ermessen. WUFF ist stolz auf das Engagement seiner Leserinnen und Leser und wir danken Ihnen von ganzem Herzen dafür. WUFF bleibt für Sie und Ihre(n) Vierbeiner am Ball …