Der „Viernheimer Hundemord“
– update zu WUFF 2/2001, 4/2001 und 9/2002 (nachzulesen auch unter www.wuff-online.com) –
Anfang Dezember 2000 ließ Herr B. in Viernheim (Hessen) seine beiden 5 Monate alten Staff-Welpen Sammy und Ronja mit ihren Eltern Rocky und Laika auf dem eingezäunten Firmengelände ins Freie, damit sie sich – wie sonst auch immer – austoben konnten, während er für Besorgungen in die Stadt fuhr.
Einige Stunden später waren alle 4 Hunde tot. Als die alarmierte Mutter mit ihrer Tochter und dem kleinen Sohn, der sich in seiner Panik ausgesperrt hatte und mitgenommen werden musste, vor Ort ankam, sahen sie die von 2 Polizisten zerschossenen, blutüberströmten Leichen ihrer 4 Hunde, die von den Beamten wie erlegte Hasen vor ihrem Grundstück aufgereiht worden waren. Familie B. musste selber alle Spuren und Beweisstücke (Blutlachen, Patronenhülsen) in mühevoller Kleinarbeit sichern und dokumentieren. Ergebnis: Den Spuren nach muss eine regelrechte Jagd mit Polizei-MPs (mindestens 38 Schüsse) auf die 2 Welpen (etwa Cocker-Größe, noch mit Milchzähnchen!) und ihre als friedlich und freundlich bekannten Eltern stattgefunden haben. WUFF wurde noch am selben Tag von einer Tierheimleiterin informiert und begleitete die Recherchen, verfügt also über die gesamten Unterlagen von Opferseite aus, auch über den Obduktionsbericht der Heidelberger Pathologie, wo die Einschusskanäle in den kleinen Hundekörpern detailliert festgehalten wurden.
Der Kampf um Gerechtigkeit
Diese wie eine Hinrichtung wirkende Tötung der 4 Hunde in Viernheim war der Beginn eines langen, leidvollen Kampfes der Familie B. um Gerechtigkeit, über den WUFF mehrfach berichtete. Und es war der Anlass für die große WUFF-Solidaritätsaktion (siehe www.wuff.at ), bei der sich noch heute – nach über 2 1/2 Jahren! – Hundefreunde mit den 4 Opfern solidarisch erklären. Es hagelte Anzeigen, die Aktenordner füllten sich und liegen nun seit über 1 1/2 Jahren nach Abschluss der Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft in Darmstadt und warten darauf, dass es endlich zum Prozess kommt und Familie B. Gerechtigkeit widerfährt. Auf unsere letzte telefonische Anfrage teilte uns der zuständige Staatsanwalt verbindlich mit, dass er in allernächster Zeit die Akten durcharbeiten und sich mit diesem Fall befassen werde. Wie schon mehrfach von WUFF erwähnt, handelt es sich bei den Tätern um 2 Polizeibeamte, die weiterhin ihren Dienst versehen.
Entweder – oder!
WUFF wird entweder über den Prozess berichten oder, sollte wider Erwarten trotz der vorliegenden Beweise doch keine Anklage gegen die beiden Polizisten erhoben oder das Verfahren eingestellt werden, die Unterlagen offenlegen.